Wusstest du, dass es für unsere allgemeine Lebenszufriedenheit und Lebensfreude besser ist, regelmäßig kleine Freuden und Genüsse zu erleben als hin und wieder einmal eine sehr Große?
Studien konnten aber genau dies belegen: die Regelmäßigkeit positiver Ereignisse wirkt sich stärker auf unsere Zufriedenheit aus als deren Intensität.
So ist es im Zweifelsfall z.B. eine bessere Investition, mehrmals in ein kostengünstigeres Restaurant zu gehen, in dem es dir gut schmeckt, als die gleiche Summe in einem einzigen Besuch in einem Luxusrestaurant auszugeben. Dies ist nicht nur gut zu wissen, wenn es um Genüsse geht, sondern auch, wenn du dein Bedürfnis nach Erholung bestmöglich stillen willst.
So ist es für dein Wohlbefinden besser, wenn du innerhalb eines Kalenderjahres mehrere kleine Urlaube machst als dein ganzes Geld, deine ganze Urlaubszeit und deine gesamten Erwartungen in nur einen einzigen Traumurlaub zu stecken. Auch wenn die Werbung das Gegenteil behaupten mag, ist unsere Befriedigungen im Durchschnitt grundsätzlich größer, wenn wir unsere Genüsse in mehrere Einzeldosen zerlegen als in einem einzigen Megaevent zu bündeln.
Der Grund dafür liegt hauptsächlich in den Phänomenen der Sättigung und Gewöhnung begründet. Unsere Fähigkeit, die gleiche Erfahrung zu genießen, schwindet nämlich mit jeder Minute. (Siehe auch die Artikel Das Problem der Sättigung und Der Fluch der Gewöhnung)
Zum Glück baut sich unsere Genussfähigkeit mit zeitlichem Abstand aber auch wieder auf, so dass wir nach einer Weile wieder genauso viel Freude an der gleichen Genussquelle haben wie zuvor.
Aus diesem Grund bringt es uns mehr, wenn wir uns jede Woche eine Folge unserer Lieblingsserie anschauen als an einem Wochenende die gesamte Staffel. Ebenso beziehen wir einen größeren Genuss aus einer Tafel Schokoloade, wenn wir zwischen den einzelnen Stücken eine Pause einlegen, als wenn wir die gesamte Tafel auf einmal verspeisen.
Wer dieses Prinzip beherzigt, ist auf Dauer aber nicht nur zufriedener sondern spart sich auch eine Menge Geld.
So fanden englische Forscher etwa heraus, dass Menschen, die sich regelmäßig ein bis zweimal pro Woche kostengünstige Freuden gönnen, im Durchschnitt zufriedener mit ihrem Leben sind als Menschen, die sich derlei kleine Belohnungen verkneifen.
Andere Wissenschaftler wiederum fanden heraus, dass uns regelmäßige kostenlose und kostengünstige Aktivitäten kurzfristig kleine Glücksschübe bescheren, die auf Dauer einen großen Einfluss auf unsere grundsätzliche Lebenszufriedenheit haben. Kleinvieh macht eben auch Mist.
Und es sind eh eher unsere Aktivitäten, die unser Zufriedenheitskonto aufstocken, als die Dinge, die wir konsumieren.